Fachkräftemangel einer der Hauptprobleme im KiTa-Bereich
Obwohl die Zuständigkeit im Bereich der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung bei den Ländern liegt, unterstützt der Bund diese seit vielen Jahren beim quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung. Daher nahm die Parlamentarische Staatssekretärin und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme den Besuch der Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ulrike Bahr, MdB, zum Anlass, zu einem Runden Tisch „Kindertagesbetreuung“ einzuladen. Gekommen waren nicht nur verschiedene Träger der Kindertagesstätten, sondern auch Erzieherinnen und Kita-Leiterinnen.
„Es ist von großer Wichtigkeit, dass der Bund bei der Kindertagesbetreuung erhebliche Fördermittel investiert, denn in der Kita werde der Grundstein für die Zukunft unserer Kinder gelegt. Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz unterstützt der Bund die Länder in den Jahren 2023 und 2024 mit insgesamt rund vier Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung“, führte Anette Kramme ein.
„Gute und verlässliche Kinderbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Kinder gut aufwachsen. In der Pandemie zeigte sich sehr deutlich, wie wichtig hochwertige Betreuungsangebote sind, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich ist und alle Kinder gleiche Bildungschancen haben − von klein an“, ergänzte Ulrike Bahr.
Eines der Hauptprobleme im Kita-Bereich ist nach wie vor, wie in der anschließenden Diskussion deutlich wurde, der Fachkräftemangel und damit einhergehend fehlende Kita-Plätze. In den zurückliegenden Jahren habe es, so Ulrike Bahr, zwar erkennbare Fortschritte beim Ausbau von Kitaangeboten gegeben. Zugleich sei aber auch der Bedarf kontinuierlich gestiegen, da sich immer mehr Eltern eine Betreuung insbesondere für ihre jüngeren Kinder wünschten.
Auch die Kita-Gebühren, die gerade in Bayreuth noch einmal deutlich erhöht wurden, wurden diskutiert. Sie seien von Ort zu Ort unterschiedlich – abhängig davon, wie gut es der Stadt oder Gemeinde geht, so die Familienausschussvorsitzende. In reicheren Städten zahlen Eltern oft gar nichts für Kinderbetreuung, in ärmeren Gemeinden dagegen hunderte von Euro im Monat. Teilweise müssen Elterngebühren sogar noch erhöht werden, weil Sach- und Personalkosten steigen. Oft kommen Eltern dann zum Schluss, dass besser ein Elternteil zuhause bleibt – meistens ist das in der Praxis die Mutter. Ulrike Bar: „Das ist ein Rückschritt, den wir uns nicht erlauben dürfen. Jeder Cent Investitionen in frühkindliche Bildung zahlt sich später aus.“
Ob der Bund seine Investitionsprogramme angesichts der angespannten Haushaltslage fortführen könne, sei derzeit fraglich. Gerade aus dem FDP-geführten Finanzministerium werde auf nötige Einsparungen verwiesen. „Ich habe Verständnis, dass man Geld einsparen muss – aber nicht da wo es um Teilhabe und Bildung geht“, so Anette Kramme abschließend.